Isle of Harris Dry Gin aus Schottland im Test | Gin-Liebhaber.de (2024)

Gin ist nun wirklich nicht das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man Schottland hört.

Da denkt man eher an einen zig Jahre gereiften Whisky. Doch was soll man in der Zwischenzeit machen? Na ja, man brennt einfach Gin und verkauft ihn als Isle of Harris Gin.

Was er kann und wie er sich im Test geschlagen hat, dazu mehr im Text.

Letzte Aktualisierung am 25.06.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Tasting & Nosing

Beim ersten Kontakt in der Nase dominiert sofort der Wacholder. Der Alkohol zieht nach, verflüchtigt sich jedoch, je länger der Gin im Glas ist.

Der Isle of Harris Gin ist kein Gin, den man einfach in Glas gibt und sofort trinken kann. Man muss ihn arbeiten und ziehen lassen.

Es dauert nicht lange und neben dem Wacholder treten Nuancen von Koriander, Bitterorangen, Grapefruit und Süßholzwurzel hervor.

Mit der Zeit zeigen sich auch die Zitrusnoten und verleihen dem Gin eine angenehme Frische. Wie gesagt, der Gin braucht seine Zeit und man muss ihn arbeiten lassen.

Geschmacklich geht die Reise da weiter, wo wir in der Nase aufgehört haben. Nach dem ersten Schluck erkennen wir sofort den Wacholder, dazu gesellen sich noch Süßholz und eine gewisse Schärfe.

Die Schärfe mag zu Beginn nicht ganz jedem gefallen, sie verfliegt jedoch recht zügig. Ist sie einmal verflogen, so zeigen sich neben weiteren süßen Aromen wie Zuckertang auch die Zitrusaromen.

Man hat so ein leichtes Gefühl von Meer sowohl in der Nase als auch am Gaumen.

Insgesamt eine stimmige Komposition, die im Abgang Koriander, Wacholder und trockene würzige Noten hinterlässt.

Nase: klassisch-komplex – Wacholder, Zitrone, Grapefruit, Nadeln, Bitterorangen, Blüten, Koriander

Zunge: klassisch-frisch – Wacholder, Süßholz, Grapefruit, Orange, Pfeffer, Zitrus, Koriander

Passende Tonic Water & co*cktails

Natürlich kann man den Isle of Harris Gin bedenkenlos pur genießen, aber ein passender Gin-Tonic sollte nicht fehlen.

Dazu haben wir den Gin mit 3 Fillern getestet. Wir haben uns für den Klassiker, dem Thomas Henry Tonic Water, dem Fever Tree Mediterranean Tonic Water und dem Schweppes Dry Tonic entschieden.

Auch hier stellt das Thomas Henry Tonic Water einmal mehr unter Beweis, dass es ein absoluter Alleskönner ist. Dieses Tonic Water lässt die Süße ein wenig abnehmen, betont den Wacholder und die bitteren, nadeligen Aromen und versprüht ein angenehmes Küstenaroma.

Das Fever Tree Mediterranean Tonic lässt den Isle of Harris Gin wieder etwas mehr aufblühen und verstärkt das maritime Feeling besonders.

Zum Schluss gab sich das Schweppes Dry Tonic die Ehre. Für uns nicht die erste Wahl.

Es hebt zwar die Zuckertangnoten gut hervor, allerdings kommen hier die bitteren Noten der Bitterorangenschalen deutlich mehr zum Vorschein. Wer das allerdings bevorzugt, der hat mit dem Schweppes einen passenden Filler.

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In Gin co*cktails mit kräftiger Struktur kann man den Isle of Harris gut verbauen. Ein Negroni, Martini, Gin Buck, dem Alaska co*cktail aber auch ein Gimlet eignen sich hier hervorragend.

Die Zitrusnoten, der Wacholder und sein komplexes Auftreten machen ihn dabei zur idealen Zutat für klassische Drinks.

Geschichte & Herstellung

„Es liegt in unserer Natur etwas zu erschaffen, auf das wir und kommende Generationen stolz sein können und das den Test der Zeit überdauert.“– Simon Erlanger, Gründer Isle of Harris Distillery

Mit diesem Zitat wollen wir uns den Isle of Harris Gin und seine Geschichte etwas genauer ansehen. Hergestellt wird er auf der Isle of Harris, wer hätte das ahnen können.

Die Isle of Harris ist eine kleine Insel aus der Gruppe der Äußeren Hebriden. Diese sind eine Inselgruppe im Atlantik nordwestlich vor der schottischen Küste gelegen.

Die Brennerei, in der der Gin seit Oktober 2015 gebrannt wird, liegt in dem beschaulichen Küstenstädtchen East Loch Tabert.

Die Einwohner, die übrigens als Hearach bezeichnet werden, wollen mit ihrem Gin ein wenig schottische Küste an die Gaumen in aller Welt transportieren.

Der Destille kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu, denn durch die Anstellung in der Destille wird ein großer Beitrag dazu beigetragen, den Bewohnern Arbeit zu geben und die Population auf der Insel aufrechtzuerhalten.

Aus diesem Grund trägt sie auch den Beinamen „The Social Distillery“, zu Deutsch die soziale Destillerie.

Gebrannt wird in der „the Dottach“, einer alten Kupferbrennblase. Der Name ist eine kleine Hommage an eine kleine, aber sehr lebhafte einheimische Frau aus der Stadt, die bei den Einwohnern sehr bekannt war.

Bei der Herstellung wird der Gin mittels Mazeration aromatisiert. Der Basisalkohol wird dabei nicht erhitzt und die Botanicals werden zerkleinert in den destillierten Alkohol gegeben.

Apropos Botanicals, folgende Zugaben sind u.a. bekannt:

  • Koriander
  • Wacholder
  • Grapefruit
  • Angelikawurzel
  • Iriswurzel
  • Kubebenpfeffer
  • Bitterorangenschalen
  • Süßholzwurzel
  • Cassia-Zimtrinde
  • Zuckertang

Der Zuckertang ist eine Braunalgenart und wird per Hand von ortsansässigen Tauchern geerntet. Somit bekommt jede Flasche Isle of Harris Gin auch einen echten maritimen Touch der schottischen Küste.

Isle of Harris Dry Gin aus Schottland im Test | Gin-Liebhaber.de (5)

Mithilfe des mineralarmen Wassers der in der Nähe gelegenen Abhainn Cnoc a´Charrain Quelle wird der Gin auf eine Trinkstärke von 45 % Vol. gebracht, ehe er per Hand in kleinen Mengen abgefüllt wird.

Die Flasche macht dabei auch einiges her. Der Holzdeckel trägt das Logo der Isle of Harris Destillerie.

Versiegelt wird die in Wellenform daherkommende Flasche von einem Papierstreifen, auf dem „Isle of Harris – Outer Hebrides“ zu lesen ist. Darunter befinden sich mit 57°53′ N 6°48’W noch die Koordinaten der Insel.

Wie es sich für einen Küstengin gehört, ist die Flasche in Teilen in ein maritimes Blau gehüllt. Der Farbverlauf nimmt zum Flaschenhals hin ab, bis er durchsichtig wird.

Fazit

Mit dem Isle of Harris holt man sich einen typisch schottischen Gin ins Wohnzimmer.

Doch was heißt in diesem Fall typisch schottisch? Neben den lokalen Botanicals verkörpert er eine Mischung aus rauem Klima, schroffen Klippen und vor allem spiegelt er die Vegetation ausgewogen wider.

Denn die Botanicals wurden mit Unterstützung eines Botanikers speziell an seine Herkunft ausgesucht und angepasst. Heraus kam hier u.a. der Zuckertang als maritimes Leitaroma.

Ein komplexer, ausgewogen-kräftiger und dennoch fruchtiger Gin mit wacholderlastigem Charakter.

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Erhältlich u.a. bei Wacholder Express und Amazon.

Bildquelle: Isle of Harris Gin

Zuletzt aktualisiert am 06.07.2023

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